(SvS) Mitte Juni wurde die Stadtverwaltung Grünhain-Beierfeld darüber informiert, dass noch in diesem Jahr in die vom Landkreis erworbene ehemalige Eubios-Klinik Grünhain etwa 100 Geflüchtete und Asylbewerber untergebracht werden sollen. Daraufhin hatte es Protestaktionen im Ort gegeben. Die GRÜNEN-Kreisvorsitzende Rosi Schmidt-Löschner sagte jetzt dazu: "Der Kreisverband von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sieht angesichts der Demonstrationen mit großer Besorgnis, wie viel Verunsicherung und teils unverhohlenen Hass das Vorhaben, in Grünhain eine Gemeinschaftsunterkunft einzurichten, auslöst. Eine solche Verunsicherung ist nachvollziehbar bei Menschen, die bisher noch keine Gelegenheit hatten, geflüchtete Personen kennenzulernen. Kräfte wie die ‚Freien Sachsen‘ schüren Ängste, Hass und Vorurteile systematisch und mit allen Mitteln. Dies zeigen auch unsere Erfahrungen aus dem Unterstützerkreis."
Werner Lobeck, von den Schwarzenberger GRÜNEN ergänzt: "In unserem Unterstützerkreis erleben wir Geflüchtete als sehr dankbar und motiviert, wenn sie auf dem Weg zur Integration Hilfe erhalten. Dies wäre in Grünhain umso wichtiger, da das Gebäude weit weg von jeder Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr liegt. Damit fehlt diesen Menschen auch die Möglichkeit, die Sprache und Kultur der einheimischen Bevölkerung kennenzulernen und sich zu integrieren."
Alle Erfahrungen im Landkreis mit den seit vielen Jahren bestehenden Gemeinschaftsunterkünften zeigten, dass von einer solchen Unterkunft keine Gefahr ausgehe, auch wenn rechte Kreise etwas anderes behaupten, so Lobeck
Der Kreisverband von Bündnis 90/Die Grünen kritisiert die zentrale Unterbringung in Gemeinschaftsunterkünften. Er sieht die gesetzliche Pflicht des Landkreises zur menschenwürdigen Unterbringung Geflüchteter darin nicht erfüllt. Außerdem wecke diese Form der Unterbringung unnötige Befürchtungen bei den Anwohnern. Der Kreisverband favorisiere daher eine dezentrale Unterbringung in Wohnungen.
In Richtung Behörden und der politisch Verantwortlichen merkt Rosi Schmidt-Löschner an: "Im Hinblick auf die wirtschaftliche und demografische Entwicklung unserer Region fordern wir Grünen einen grundlegenden Wechsel bei Kommunalpolitik und Landkreisverwaltung hin zu einer Willkommens- und Ermöglichungskultur. Anders wird die unverzichtbare Zuwanderung zur Sicherung des Arbeitskräftebedarfs nicht möglich sein. Dazu erwarten wir Bündnisgrüne auch eine klare und deutliche Positionierung unseres Landrates in der Öffentlichkeit."
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