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9047 Nachrichten...
27.01.2000
| Politik |

"Aussiger Mauer" wird verkauft

(DTPA) USTI NAD LABEM/AUSSIG: Der als "Mauer von Usti" in die Schlagzeilen geratene Betonzaun steht zum Verkauf. Die neu errichtete Absperrung hatte im Herbst 1999 in der nordböhmischen Stadt Usti nad Labem (Aussig) eine Roma-Siedlung von einem Familienhaus-Wohnviertel abgetrennt. Der Abriss der sogenannten „Schandmauer" war von der Stadtverwaltung erst auf Grund heftiger Kritik im In- und Ausland nach sechs Wochen vorgenommen worden. Alle Betonteile der ursprünglich 65 Meter langen und 1,80 Meter hohen Mauer seien für 210.000 Kronen (etwa 11.000 Mark) erhältlich, sagte der Ortsvorsteher des Aussiger
Stadtteils Nestemice, Pavel Tosovsky. Es gebe bereits Interessenten, doch eine Entscheidung über die Vergabe falle erst Ende Februar, so Tosovsky.
Ein Teil der Mauer steht bereits im Stadtmuseum von Usti nad Labem.
26.01.2000
| Politik |

Diplomat: Deutsch-tschech. Beziehungen entspannt

(DTPA) ZITTAU: Das Verhältnis zwischen Deutschland und Tschechien hat sich „deutlich entspannt". Das sagte der tschechische Botschafter in der Bundesrepublik Deutschland, Frantisek Cerny während der „Tschechischen Tage" in Zittau. In den vergangenen zwei Jahren sei die Beziehung beider Länder außerdem realistischer geworden, so Cerny weiter.
Der Diplomat zeigte sich optimistisch, dass eine EU-Erweiterung ohne die Tschechische Republik nicht möglich sein werde.
Mit den "Tschechischen Tagen" ist eine Vortragsfolge an der Hochschule Zittau/Görlitz eröffnet worden, die der Landeskunde, Wirtschaft und Kultur Tschechiens gewidmet ist.
25.01.2000
| Politik |

Tschechische Republik für Visapflicht

(DTPA) PRAHA/PRAG: Die Tschechische Republik will noch in diesem Monat über die Wiedereinführung der Visapflicht für Bürger Russlands, Belorusslands und der Ukraine entscheiden. Das meldet die tschechische Wirtschaftszeitung „Hospodarske noviny" in ihrer Ausgabe am Montag.
Hintergrund dieser neuen Regelung soll ein verstärkteres Vorgehen gegen die Bandenkriminalität im Lande sein. Die meisten Mafiavereinigungen in Tschechien stammen zahlreichen Quellen zufolge aus den ostslawischen Staaten.
Der Gesetzentwurf soll von Innenminister Vaclav Grulich vorgelegt werden.
24.01.2000
| Politik |

Schärferes Vorgehen bei Straßenprostitution

(DTPA) CHEB/EGER: Die seit Beginn des Jahres in Kraft getretenen Anordnungen gegen die Straßenprostitution hat nach Ansicht von Bewohnern bisher nur wenig Erfolg gezeigt. Die Bewohner der Stadt Cheb fordern deshalb eine Verschärfung der neuen Regelung. Diese sieht vor, sexuelle Dienstleistungen in öffentlichen Räumen, speziell auf den Straßen zu verbieten. Danach sollen nicht nur die Straßenmädchen, sondern auch jene bestraft werden, die sich
nach deren Dienste erkundigen. Den Kunden droht eine Geldstrafe von bis zu 30.000 Kronen. Bisher seien jedoch nur Flugblätter verteilt worden, die die neuen Regelungen lediglich ankündigen.
20.01.2000
| Politik |

Einigung: Autobahn Dresden-Prag führt durch Tunnel

(DTPA) PRAG: Der Streit in Tschechien um die Trassenführung der Autobahn von Prag
nach Dresden ist beigelegt.
Verkehrsminister Antonin Peltram einigte sich am
Mittwoch in Prag mit Umweltminister Milos Kuzvart auf einen 3,5 Kilometer langen Tunnel. Dieser soll durch das Schutzgebiet "Böhmisches Mittelgebirge" führen.
Die Autobahn wird die tschechische Hauptstadt über die nordböhmische Bezirksstadt Usti nad Labem/Aussig mit Dresden verbinden.
Auf tschechischer Seite ist mehr als die Hälfte der Strecke bereits fertiggestellt. Der Streit zwischen den beiden sozialdemokratischen
Ressortchefs hatte in den vergangenen Wochen an Brisanz gewonnen. Kuzvart wollte aus Umweltschutzgründen keine Genehmigung für die bisherige Trasse durch das Gebiet in Nordböhmen erteilen. Er betonte, dass die neue Trasse
zwar kürzer sei, jedoch „wesentlich teurer" werde als vorgesehen.
18.01.2000
| Politik |

Deutscher Entwurf für Tschechien nicht akzeptabel

(ttz) PRAG. Der geplante Entschädigungsfond Deutschlands zur Entschädigung ehemals tschechischer Zwangsarbeiter ist nach Worten des tschechischen Unterhändlers Jiri Sitler nicht annehmbar. Die Prager Tageszeitung MLADA FRONA DNES zitierte Sitler mit den Worten, "das es nicht hinnehmbar sei, dass die Antragssteller Nachweise für die Bedingungen, unter denen sie arbeiten mussten, vorlegen sollen".
Nach Aussagen Sitlers existieren keine derartigen Aufzeichnungen.
26.11.1999
| Politik |

Pavel Kohout in Aue

(DTPA) Einer der Wortführer des Prager Frühlings war vor kurzem zu Gast im Hotel "Blauer Engel" Aue. Schriftsteller Pavel Kohout laß aus seinem Ende 1998 erschienen Roman "Meine Frau und ihr Mann".
1969 aus der kommunistischen Partei ausgeschlossen, zog er nach Wien. Heute lebt Pavel Kohout wieder in Prag und ist persönlicher Berater von Tschechiens Präsident Vaclav Havel. Wichtig für Kohout ist der EU-Beitritt Tschechiens: "Der Beitritt ist entscheidend für das Land, entscheidend für die Entwicklung Tschechiens. Ich kann mir vorstellen dass wir schon im Jahr 2002 zur EU gehören werden."
Die Beziehungen zwischen Tschechen und Deutschen könnten heute nicht besser sein, meinte Pavel Kohout: "Die Wunden trägt nur noch meine Generation. Wunden kann man nicht heilen, aber man kann sie verstehen."