05.02.2000
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Dreiländereck mit zwei internationalen Flugplätzen

(DTPA) KARLOVY VARY (KARLSBAD)/HOF: Die Region im Dreiländereck Böhmen-Sachsen-Bayern hat mit zwei Flugplätzen gute Perspektiven im Luftverkehr. Darauf machte der Landrat des Landkreises Karlovy Vary (Karlsbad) Josef Turek in dieser Woche aufmerksam. In Karlovy Vary und in Hof können größere Flugzeuge starten und landen. Vom tschechischen Kurbad gibt es derzeit eine internationale Linienflugverbindung mit Moskau.
Auch der Flughafen Hof-Plauen rechnet sich durch die EU-Osterweiterung gute Chancen aus. Für die Finanzierung eines geplanten Ausbaus könnten nach den Vorstellungen von EU-Kommissar Günter Verheugen (SPD) auch EU-Mittel zum Einsatz kommen. Verheugen sichert der Stadt Hof dafür seine Unterstützung zu. ,,Das Konzept ist richtig, weil es die Region an der Nahtstelle zwischen Bayern, Sachsen und Böhmen attraktiver macht``, zitiert die "Frankenpost" den Politiker: Zu begrüßen wäre laut Verheugen ein tschechischer Partner in der Flughafen GmbH.
Das Vorhandensein von Flugplätzen ist in vielen Fällen ein Grund für Investitionen. Sowohl Karlovy Vary (Böhmen) als auch Hof (Bayern) und Plauen (Sachsen) sehen in der Anbindung an den internationalen Luftverkehr einen wichtigen Wirtschaftsfaktor.
03.02.2000
| Wirtschaft |

Industriegebiete Südwestsachsen und Nordwestböhmen

(DTPA) CHEMNITZ/OBERWIESENTHAL: Die Regionen Südwestsachsen und Nordwestböhmen sind zwar durch eine Staatsgrenze getrennt, doch es gibt eine Reihe von Gemeinsamkeiten. Der Präsident der Industrie- und Handelskammer Südwestsachsen Chemnitz-Plauen-Zwickau, Michael Lohse, sieht diese vor allem in der historischen Entwicklung. So hätten sich beide Gebiete ähnlich zu Wirtschaftsregionen entwickelt.
In SÜDWESTSACHSEN ist der Maschinenbau und Werkzeugmaschinenbau noch immer der bedeutendste Wirtschaftsfaktor. Zu den Zentren zählen Chemnitz und Plauen. Traditionell ist in Südwestsachsen auch der Fahrzeugbau zu Hause. Volkswagen hat nach der Wiedervereinigung in Zwickau eine der modernsten Autofabriken erbaut. Weitere Industriezweige in Südwestsachsen sind die Textil- und Bekleidungsindustrie, Elektrotechnik und Elektronik, zunehmend auch Biotechnologie und die Entwicklung von Umwelttechnologien. Das Handwerk spielt in dieser Region eine erhebliche Rolle. Es fühlt sich zum einen der Tradition verpflichtet. Zum anderen sind in Südwestsachsen moderne Handwerksberufe zu finden.
Für die Industrie in WESTBÖHMEN hat mit der Öffnung der Landesgrenzen 1989 die Nähe zu Deutschland eine rasche Entwicklung gesichert. Die wichtigsten Industriezweige der Region sind Schwermaschinenbau, Eisenmetallurgie, Braunkohlenbergbau und Baumaterialherstellung. Schon weniger Bedeutung haben chemische, Textil-, Glas-, Keramik-, Nahrungsmittel- und holzverarbeitende Industrie. In diesen Zweigen sind jedoch viele weltberühmte Firmen zu finden. Schwermaschinenbau und Eisenmetallurgie sind in Plzen und in Ostrov konzentriert. Braunkohlentagebaue und chemische Industrie findet man in Sokolov und Vresová. Textilproduktion gibt es in As , Nejdek und Kraslice, Lederherstellung in Klatovy. Die Nahrungsmittelindustrie konzentriert sich in Karlovy Vary und besonders in Plzen mit seinen weltbekannten Bierbrauereien Prazdroj (Pilsener Urquell) und Gambrinus.
NORDBÖHMEN ist als wichtigster einheimischer Energieversorger der Tschechischen Republik eine der wirtschaftlich bedeutendsten Regionen des Landes. Die führenden Industriezweige der Region sind Braunkohlengewinnung und Energieproduktion. Andere wichtige Industrien sind die chemische Industrie (Petrochemie und pharmazeutische Industrie), Textilindustrie, Maschinenbau, Eisenmetallurgie und besonders die Glas- und Keramikherstellung. Braunkohlenabbau im Tagebau und die Weiterverarbeitung der Kohle sind eng mit den Tagebauen zwischen Chomutov und Teplice verbunden. Chemische Industrie befindet sich zwischen Most und Litvínov, in Ústí nad Labem und in Lovosice. Ein traditionsreiches Zentrum der Textilindustrie ist der nordöstliche Teil der Region.
Bei einer Konferenz im Grenzort Oberwiesenthal sprach sich der Präsident der IHK Südwestsachsen dafür aus, basierend auf diesen Gemeinsamkeiten die beiden Regionen weiter zu verknüpfen. Derzeit ist die deutsch-tschechische Grenze eine EU-Außengrenze. Die Tschechische Republik ist EU-Beitrittskandidat. Ein Termin für die Aufnahme Tschechiens in die Europäische Union steht noch nicht fest.
02.02.2000
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Bestandsaufnahme bei Verkehrskonferenz

(DTPA) OBERWIESENTHAL: Zu einer Verkehrskonferenz Sächsisch-Böhmische Wege waren heute mehr als 100 Vertreter aus Politik, Wirtschaft und von Verbänden ins erzgebirgische Oberwiesenthal gekommen. Michael Lohse, Präsident der gastgebenden IHK Südwestsachsen, betonte eingangs, "dass die sächsisch-böhmischen Wege nicht nur als Straßen oder Schienenstränge zu verstehen sind, sondern als Wege, die die Kommunikationsform untereinander voranbringen".
In den Darlegungen der Redner ging es dann aber doch vor allem um die Vorstellung konkreter regionaler und bilateraler Projekte zur Verbesserung der Verkehrsstruktur. Unterschiedlicher Meinung waren die Konferenzteilnehmer über den Nutzen der künftigen A 17 von Dresden nach Prag. Michael Lohse warf die Frage auf, ob die Autobahn Dresden-Prag an den Regionen vorbeiführt, oder ob sie die grenznahen Regionen fördert. Dazu bezog Dr. Bernd Rohde, Abteilungsleiter Straßenbau beim Sächsischen Staatsministerium für Wirtschaft und Arbeit, klar Stellung: "Mit der Autobahn allein ist das Problem nicht zu lösen - ohne Autobahn aber auch nicht." Dr. Bernd Rohde sprach in Oberwiesenthal davon, dass der deutsche und der tschechische Abschnitt bis 2005 fertiggestellt sein sollen. Dieser Termin wurde auch von der tschechischen Seite bestätigt. Seit Wochen sorgt in Prag ein Streit über den Trassenverlauf zwischen Verkehrs- und Umweltministerium für Ungewissheit.
Dr. Frank Fischer vom Regionalen Planungsverband Chemnitz/Erzgebirge machte deutlich, dass die Grenzregionen mit großen Problemen bei der Gestaltung der Verkehrsinfrastruktur leben müssen. Er sieht Nachholebedarf: "Das Erzgebirge ist verkehrlich momentan gehörig benachteiligt. Oft wird verkannt, dass trotz der hohen Arbeitslosigkeit die Industriebeschäftigtendichte im Erzgebirge über dem sächsischen Durchschnitt liegt." Und das müsse, so Fischer weiter, in der Verkehrswegeplanung berücksichtigt werden. Nur die A 17 ist seiner Meinung nach nicht ausreichend.
Tschechiens Stellvertretender Minister für Verkehr und Telekommunikation, Dr.-Ing. Karel Sellner, stellte bei der Verkehrskonferenz tschechische Straßenbauprojekte besonders im grenznahen Raum vor. Große Beachtung fand der Plan, die Strecke Karlovy Vary (Karlsbad) bis zur Grenze zwei- bis vierspurig als Schnellstraße auszubauen. In Chomutov, so der Stellvertretende Minister weiter, werde eine Umgehungsstraße gebaut. Von Prag nach Chomutov entsteht eine vierspurige Schnellstraße. Auch im Ballungsgebiet Sokolov (Falkenau) sind neue Straßen geplant.
Die heutige Konferenz Sächsisch-Böhmische Wege war eine Bestandsaufnahme der Verkehrsstrukturentwicklung im Raum Nordböhmen-Südwestsachsen. Es wurde festgestellt, dass der Freistaat Sachsen und die Tschechische Republik eine Reihe von Entscheidungen getroffen haben, die es ermöglichen, die Infrastruktur in den Grenzregionen der europäischen Entwicklung anzupassen.
Der Freistaat Sachsen und die Tschechische Republik haben eine gemeinsame Grenze von 450 Kilometern. Täglich passieren 40.000 Fahrzeuge von Deutschland aus die Grenze zu Böhmen. Darunter sind 3.000 Lastkraftwagen.
01.02.2000
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Neue Abfertigungsvorschriften an der Grenze

(DTPA) REIZENHAIN: An den deutsch-tschechischen Grenzübergangsstellen gelten ab heute veränderte Abfertigungsvorschriften. Mit diesem Schritt wollen die Zollämter die langen LKW-Staus verkürzen. Bei der Ausfuhr gewerblicher Güter wird künftig auf das so genannte Versandverfahren an der Grenze verzichtet. Exportbetriebe und Spediteure sollen die zeitaufwendigen Abfertigungen bereits bei den Binnenzollämtern am Abgangsort der Warensendung vornehmen lassen. Kraftfahrer, die mit vorabgefertigten Papieren und ordnungsgemäßen Zollplomben an der Grenze ankommen, sollen schneller abgefertigt werden.
Diese Regelungen gelten auch für die Grenzübergangsstellen nach Polen.
01.02.2000
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Karlsbader Kolonade wird saniert

(DTPA) KARLOVY VARY/KARLSBAD: Die Kolonnade im westböhmischen Kurort Karlovy Vary/Karlsbad soll saniert werden. Rund 100 Millionen Kronen will die Aktiengesellschaft Zamecka kolonada nach eigenen Angaben in die Rekonstruktion des bekannten Bauwerks fließen lassen. Der 90-prozentige Anteil der Gesellschaft gehört der österreichischen Firma NGC Holding, die sich wiederum in russischer Hand befindet. Die restlichen 10 Prozent der Aktien befinden sich im Besitz der Stadt, die mit der österreichischen Firma einen Mietvertrag für 49 Jahre abgeschlossen hat. Die Sanierungsarbeiten sollen im Mai 2000 beginnen.
31.01.2000
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Skoda-Auto auf Erfolgskurs

(DTPA) MLADÁ BOLESLAV: Skoda-Auto wird in Tschechien als eines der erfolgreichsten Unternehmen angesehen. Nachdem Skoda 1991 Mitglied der Volkswagen-Gruppe wurde, haben sich Produktion und Absatz mehr als verdoppelt. Skoda-Auto hat seine führende Position als größtes tschechisches Unternehmen in den letzten Jahren damit weiter ausgebaut. Die Volkswagentochter konnte beispielsweise 1998 den Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 17,3 Prozent steigern. Bedeutendster Exportmarkt ist Deutschland. Die Skoda-Fahrzeuge werden bei den deutschen Nachbarn durch das günstige Verhältnis von Preis und Leistung immer beliebter. In der vom deutschen Automobilclub ADAC (900.000 Mitglieder) herausgegebenen ADAC-motorwelt ist in der Januar-Ausgabe über Skoda zu lesen: "Mit rund 56.000 verkauften Autos im Jahre 1999 (1998: 45.000 Autos) klettert der Marktanteil der VW-Tochter Skoda auf den bisherigen Bestwert von rund 1,6 Prozent. Vor allem der nicht nur preislich attraktive Octavia (Limousine ab 24.850 DM, Kombi ab 28.350 DM) macht Furore. Besonders interessant ist die Kombi-Variante mit Allradantrieb, die ab 37.000 DM (GLX, TDI, 66 kW/90 PS) zu haben ist. Überzeugend: Verarbeitung, Fahrverhalten und ein Verbrauch unter 7 l/100 km."
Im vergangenen Jahr wurde in Mladá Boleslav mit dem Bau eines neuen Motorenwerkes begonnen. Mit der Fertigstellung ist 2001 zu rechnen. Mit der neuen Werkhalle erhofft sich Skoda, zukünftig eine vollwertige Stellung unter den VW-Konzern-Mitgliedern zu erhalten.
Ein Tarifstreit, der wochenlang bei Skoda für Gesprächsstoff sorgte, ist jetzt beigelegt. Der Durchschnittslohn eines Skoda-Arbeiters liegt derzeit bei rund 800 DM.
28.01.2000
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Exportförderung Thema eines Unternehmertreffens

(DTPA) CHEMNITZ/DRESDEN: Zu einer "Exportförderveranstaltung Deutschland - Tschechische Republik" treffen sich Unternehmer beider Länder der Branchen technische Dienstleister, Elektrotechnik/Informatik sowie Umwelt- und Energietechnik vom 31. Januar bis zum 2. Februar in Dresden.
Zur Sprache sollen Grundsatzprobleme bei grenzüberschreitenden Wirtschaftsaktivitäten und -kooperationen gebracht werden. Bei der Veranstaltung kommen erfahrene, mit der Problematik vertraute Referenten aus Politik und Wirtschaft zu Wort. Die Teilnehmer haben außerdem die Möglichkeit zu individuellen Kontaktgesprächen.
Organisiert wurde die Exportförderveranstaltung von der FG Fördergesellschaft mbh Chemnitz in Zusammenarbeit mit dem Bundesverband Deutscher Unternehmer in der Tschechischen Republik e.V. im Auftrag des Bundesministers für Wirtschaft und Technologie. Teilnehmen wollen 17 deutsche und 13 tschechische Firmen.
25.01.2000
| Wirtschaft |

Verkehrskonferenz soll Lösungswege aufzeigen

(DTPA) CHEMNITZ/OBERWIESENTHAL: Bei einer Verkehrskonferenz Sächsisch-Böhmische Wege kann die Industrie- und Handelskammer Südwestsachsen am 2. Februar namhafte Vertreter aus Politik und Wirtschaft in Oberwiesenthal begrüßen. Zu den Referenten zählen Dr.-Ing. Karel Sellner, Stellvertreter des Ministers für Verkehr und Telekommunikation der Tschechischen Republik und Dr. Bernd Rohde, Abteilungsleiter Straßenbau beim Sächsischen Ministerium für Wirtschaft und Arbeit. Die Landräte Josef Turek (Karlsbad/Karlovy Vary) und Winfried Oettel (Annaberg) werden von Aufgaben und Probleme der Grenzregionen bei der Gestaltung der Infrastruktur berichten. Landrat Dr. Tassilo Lenk (Vogtlandkreis) stellt praktische Erkenntnisse bei der Vorbereitung und Umsetzung von Konzepten des grenzüberschreitenden öffentlichen Personennahverkehrs dar.
Die Verkehrsbeziehungen zwischen Böhmen und Sachsen folgen einer alten Tradition. Nach jahrzehntelanger Vernachlässigung sind der Freistaat Sachsen und die Tschechische Republik nunmehr dabei, durch Strukturanpassungen einen für Mitteleuropa üblichen Personen- und Warenverkehr zu ermöglichen.
Die Verkehrskonferenz in Oberwiesenthal soll eine Bestandsaufnahme für diesen Prozess im Raum Nordböhmen-Südwestsachsen sein. Darüber hinaus sind Lösungsansätze für bestehende Hemmnisse zu erwarten.
19.01.2000
| Wirtschaft |

Personalwechsel im IHK-Kontaktzentrum

(ttz) PLAUEN. Beim Kontaktzentrum für sächsisch-tschechische Wirtschaftskooperation an der Industrie- und Handelskammer Südwestsachsen hat ein Personalwechsel stattgefunden.
Neue Ansprechpartnerin im Plauener Büro ist Jana Westphälinger. Sie hat ein Studium der Slawistik, Rechtswissenschaft und Wirtschaftswissenschaften abgeschlossen. Durch ihre zweisprachige Erziehung ist sie mit der tschechischen und der deutschen Mentalität vertraut.
Zdena Vovsová, bisher im Plauener Büro verantwortlich, hat in Prag/Praha eine Tätigkeit als Rechtsanwältin aufgenommen.
Das Kontaktzentrum für sächsisch-tschechische Wirtschaftskooperation an der IHK Südwestsachsen existiert seit über drei Jahren.
Neben dem Büro in Plauen gibt es ein weiteres in Annaberg-Buchholz.
19.01.2000
| Wirtschaft |

Unterstützung bei Umweltsanierung

(ttz) DRESDEN/USTI NAD LABEM (AUSSIG) Das tschechische Chemieunternehmen Spolchemie bekommt vom Land Sachsen einen Zinszuschuß in Höhe von 1 Million DM. Das Geld fließt in die Umweltsanierung. Staatssekretär Dr. Dieter Reinfried brachte bei der Unterzeichnung der Vereinbarung zum Ausdruck, dass der Zuschuß dafür dient, "grenzüberschreitende Umweltbelastungen aus Produktionsprozessen des Unternehmens weiter zu vermindern".
Die Sanierungsmaßnahmen betreffen die abwassertechnischen Anlagen des Chemiewerkes. Der Anteil von Chlorkohlenwasserstoff in den Abwässern von Spolchemie wird deutlich zurückgehen. Das kommt vor allem der Elbe zugute.
Die Sanierungsmaßnahmen werden bis 2003 dauern.